Ohrendruck
Sicherlich hat jeder schon einmal einen unangenehmen Druck auf den Ohren verspürt, der bei einer Fahrt ins Gebirge oder beim Starten und Landen des Flugzeuges entstanden ist. Dieser Ohrendruck lässt sich mit Kaugummi kauen oftmals positiv beeinflussen und ist nicht weiter dramatisch. Ebenso können verschiedene Krankheiten für den schmerzhaften Ohrendruck verantwortlich sein.Krankheiten als Auslöser für Ohrendruck
Der Ohrendruck ist ein Warnsignal für verschiedene Erkrankungen, die vor allen Dingen im Ohrbereich auftreten. Zu Ohrendruck kann es unter anderem bereits durch zu viel Ohrenschmalz kommen. Im äußeren Gehörgang bildet sich das gelblich braune Drüsensekret und wird dort auch sezerniert. Als Schutz und Reinigung dient dieses Sekret vor Mikroorganismen, doch entsteht davon zu viel, kann dadurch der Gehörgang verlegt werden und es entsteht der unangenehme Ohrendruck. Damit kann es zu Beeinträchtigungen des Hörvermögens kommen. Ebenfalls kann es durch falsche Hygienemaßnahmen zu einem Druckgefühl auf den Ohren kommen. Wird nämlich das Drüsensekret weiter zum Trommelfell gebracht, so kann damit der Gehörgang verlegt werden.
Ist der Gehörgang und/oder das Trommelfell entzündet, kann gleichermaßen ein Ohrendruck auftreten. Auslöser für eine Infektion des Gehörgangs können unter anderem Erreger, mechanische Irritationen oder unsauberes Badewasser sein. Dadurch können Ohrendruck, Ohrenschmerzen und gelegentlich Ohrensausen entstehen.
Ebenfalls kann ein so genannter Tubenkatarrh der Auslöser für den Druck auf den Ohren sein, der akut oder chronisch auftreten kann. In Folge einer Entzündung ist die Schleimhaut angeschwollen, wodurch eine Einschränkung der Tubenfunktion vorliegt. Behindert wird hierbei die normale Belüftung des Ohrs und der Ohrendruck wird ausgelöst. Der akute Tubenkatarrh ist meistens mit einer Erkältung verbunden und äußert sich mit einem Druck, Knacken und Schmerzen auf den Ohren sowie einer eventuell auftretenden Minderung des Hörens. Vor allem Kinder sind vom chronischen Tubenkatarrh betroffen, wobei das Hörvermögen deutlich beeinträchtigt wird und mit gluckernden Ohrgeräuschen beim Schnäuzen, Gähnen oder beim Essen verbunden sein kann. Die Sprachentwicklung der betroffenen Kinder verzögert sich dadurch oftmals.
Verantwortlich für den Ohrendruck kann gleichfalls eine Trommelfellperforation sein. Ausgelöst kann diese durch das
- Barotrauma (zu schnelles Auftauchen nach dem Tauchen),
- eine Explosion oder
- Verletzungen mit spitzen Gegenständen
werden. Auch durch einen Hörsturz kann der Druck auf den Ohren entstehen, der durch eine gestörte Durchblutung des Innenohrs ausgelöst wird.
Ebenso kann die Halswirbelsäule für den Ohrendruck verantwortlich sein, der Kopf wird vom obersten Halswirbel, dem Atlas, getragen und hier verlaufen zahlreiche Blutgefäße und Nervenbahnen und ebenso befindet sich das Ohr in unmittelbarer Nähe. Sollte dieser Bereich von Erkrankungen betroffen sein, so kann dadurch genauso der Ohrendruck entstehen. Auch durch die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) kann der Druck entstehen.
Ist eine ständige Behinderung der Atmung durch die Nase vorhanden, beispielsweise durch einen Nasenseptumdefekt, entsteht im Mittelohr ein Unterdruck und die Folge ist ein Druck auf den Ohren, der sehr unangenehm ist. In besonders schlimmen Fällen kann dann nur noch ein chirurgischer Eingriff helfen.
Ohrendruck behandeln
Sollte eine Entzündung für den Ohrendruck verantwortlich sein, ist diese natürlich zu behandeln. Sind im Bereich der Eustachischen Röhre Schwellungen vorhanden, müssen diese therapiert werden. Hierbei werden meistens Schleimhaut abschwellende Nasentropfen eingesetzt.
Ist der Ohrendruck durch das gelblich braune Drüsensekret entstanden, wird der Arzt den Pfropf mit einer Ohrspülung entfernen. Der entzündete äußere Gehörgang wird mit der Einlage eines in Alkohol getränkten Salbenstreifens, Kortison oder Antibiotika behandelt. In einigen Fällen reicht schon die Verwendung von entsprechenden Ohrentropfen.
Sollte der Ohrendruck auf Beschwerden rund um die Halswirbelsäule zurückzuführen sein, so finden je nach Ursache Medikamente und/oder Physiotherapie ihre Anwendung. Therapeuten haben sich auf die CMD spezialisiert und bieten für diese Erkrankung ihre Hilfe an.
Bei einer behinderten Nasenatmung, die den Ohrendruck auslöst, kann eine Operation weiter helfen, wenn keine andere Therapie anschlägt. Der stressbedingte Hörsturz mit dem Begleitsymptom Ohrendruck wird im Anfangsstadium mit durchblutungsfördernden Infusionen behandelt.
Tipps und Tricks gegen Ohrendruck
Es gibt einige Tricks, mit denen der Ohrendruck verschwinden kann. So kann es unter anderem hilfreich sein, mit dem Kiefer einige Kaubewegungen durchzuführen. Oftmals hilft es auch, die Nase fest zuzuhalten und durch den Mund einzuatmen. Anschließend versucht man dann wieder durch die Nase auszuatmen.
Damit das Druckungleichgewicht verlangsamt werden kann, können ebenso spezielle Ohrstöpsel verwendet werden. Diese sind mit einem Hohlraumfilter aus Keramik gefertigt. Ein weiterer Tipp ist Nasenspray, wodurch das Druckgefühl verschwindet, wie schon viele Betroffene berichtet haben.
Ist hingegen Wasser im Ohr für den Ohrendruck verantwortlich, dann sollte man sich auf ein Bein stellen und zwar auf das, in welchem sich das Wasser im Ohr befindet. Dann wird der Kopf zur Seite geneigt, damit das Wasser die Chance hat herauszufließen. Mit dem Finger wird gegen das Ohr gedrückt und dabei hüpft man auf einem Bein.