Ohrensausen
Die unterschiedlichsten Ursachen können für die als Ohrensausen bezeichneten Ohrgeräusche verantwortlich sein. Dieses Sausen in den Ohren kann ein begleitendes Symptom von verschiedenen Erkrankungen sein. So kann es unter anderem bei- Abweichungen des Blutdruckes,
- Kreislauferkrankungen,
- Trommelfellverletzungen,
- Entzündungen,
- Innenohrdefekten,
- Morbus Menière,
- Tumoren oder
- Störungen des Stoffwechsels
auftreten. Ebenfalls können Stress und hohe psychische Belastungen Auslöser für das Ohrensausen sein, genauso wie akute Lärmbelästigungen, wie Konzert- oder Discobesuche, Presslufthammer und Co.
Der medizinische Fachbegriff für alle Ohrgeräusche, dazu zählt gleichermaßen das Ohrensausen, ist Tinnitus. Das Ohrensausen kann eine Begleiterscheinung von ernsthaften Erkrankungen sein und tritt es regelmäßig auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Ursachen für Ohrensausen
Eine Vielzahl von Ursachen kann für das Ohrensausen verantwortlich sein. Dabei muss allerdings zwischen dem subjektiven und dem eher seltener auftretenden objektiven Ohrensausen unterschieden werden. Die subjektiven Ohrgeräusche werden nur von den Betroffenen wahrgenommen. Die objektiven Geräusche hingegen beruhen auf einer von außen registrierbaren oder zumindest zu messenden Schallquelle des eigenen Körpers. Die häufigsten Verursacher sind hierbei
- Funktionsstörungen der Tube,
- Erkrankung des weichen Gaumens (Gaumensegelnystagmus) und
- Missbildungen der Gefäße.
Aber auch die so genannten ototoxischen Medikamente und Substanzen können das Ohrensausen auslösen, die auf das Innenohr zerstörerisch einwirken. Dabei werden vor allen Dingen die Sinneszellen des Gleichgewichts- und Hörorgans angegriffen, ebenso wie der zugehörige Nerv im Gehirn.
Ohrensausen akut oder chronisch
Neben der subjektiven und objektiven Wahrnehmung wird das Ohrensausen nochmals in akut und chronisch unterschieden. Beim akuten Ohrensausen tritt dies höchstens drei Monate auf, halten die Symptome über eine längere Zeitspanne an, so wird von chronischen Ohrgeräuschen gesprochen. In der akuten Phase bilden sich die Geräusche oftmals von alleine zurück, ohne dass eine Behandlung erforderlich ist. Geht das Ohrensausen hingegen in die chronische Phase über, sehen die Heilungschancen wesentlich schlechter aus. Eine entsprechende Therapie sollte in Angriff genommen werden, da die unangenehmen Geräusche ansonsten ein jahrelanger Begleiter werden und die Psyche erheblich belasten können, wodurch weitere Gesundheitsprobleme entstehen können.
Behandlung von Ohrensausen
Es gibt zahlreiche Behandlungsmethoden, die erfolgversprechend sind, allerdings sind nur einige wenige von der Wissenschaft eindeutig belegt. Eine allgemeingültige Behandlungsmethode gibt es jedoch nicht, um die akustischen Wahrnehmungen beheben zu können. Für die Behandlung des Tinnitus finden
- Verhaltenstherapien,
- akustische Stimulationsverfahren,
- Physiotherapien,
- Therapien mit Medikamenten und selbst
- operative Eingriffe
Anwendung. Große Unterschiede werden bei den Erfolgsaussichten verzeichnet, die in direkter Beziehung mit den wahrscheinlichen Ursachen des Ohrensausens stehen. Die schulmedizinische Behandlung in der akuten Phase erfolgt meistens mit einer Medikation mit
- Glukokortikoiden (beispielsweise Kortison),
- Wirkstoffen, die durchblutungsfördernd wirken,
- Lokalanästhetika, die intravenös verabreicht werden,
- Präparate mit Vitamin E und
- Magnesium.
Beim chronischen Ohrensausen zeigt diese Behandlungsart meistens keine Wirkung. Damit das Ohrgeräusch überdeckt wird, werden heute beispielsweise vermehrt Hörgeräte eingesetzt.
Die Schulmedizin setzt heute ebenso vermehrt die Tinnitus-Retraining-Therapie ein, wobei Betroffene lernen, die Geräusche nicht als unangenehm zu empfinden. Ist das Ohrensausen auf Stress zurückzuführen, so werden heute auch Entspannungsmethoden eingesetzt, wie
- autogenes Training,
- Tai Chi oder
- Yoga,
um die Ohrgeräusche wesentlich zu reduzieren bzw. ganz zu vermeiden. Vielfach wird auch auf Naturheilverfahren und die Homöopathie gesetzt, um das Ohrensausen zu lindern oder ganz abstellen zu können. Hierbei kommen Massagen, ausleitende Verfahren und Pflanzen zum Einsatz. Sind im Bereich der Halswirbelsäule Rückenschmerzen oder Muskelverspannungen für die Ohrgeräusche verantwortlich, so werden diese in der Naturheilkunde mit Akupunktur, Physiotherapie und Massagen behandelt.