Tinnitus
Das Ohrensausen oder die Ohrgeräusche werden in der Medizin mit dem Fachausdruck Tinnitus bezeichnet.
Geräusche oder Töne hört der Betroffene dabei, die auf keine äußere Schallquelle zurückzuführen sind oder sie entstehen im Körper selbst, sind allerdings üblicherweise nicht zu hören, wie beispielsweise das Rauschen des Blutes in den Adern.
Hin und wieder hören Menschen Geräusche, die im eigentlichen Sinne nicht vorhanden sind, das ist nicht ungewöhnlich. In der Regel tritt dieses Phänomen nur vorübergehend auf, wie unter anderem bei Schlaflosigkeit oder in stressigen Situationen. Für einige Zeit sind diese Geräusche bei Tinnitus von Dauer. In jedem Lebensalter kann man davon betroffen sein. Selbst bei Jugendlichen kann Tinnitus auftreten, der möglicherweise durch tragbare Musikspieler, wie beispielsweise MP3-Player oder laute Musik hervor gerufen wird.
Tinnitus - Was ist zu tun?

- keine Vernachlässigung von Gesundheitsproblemen,
- Schutz vor Lärm,
- Abbau von Stress und
- bewusster leben.
Treten die Ohrgeräusche nur ab und zu auf und verschwinden nach kurzer Zeit wieder, sollte dies als Warnsignal des Körpers und der Seele beachtet werden. Betroffene sollten sich dann fragen, was das Summen, Rauschen oder Pfeifen zum Ausdruck bringen will und Überlegungen anstellen, wie sie mit Überforderungen und Stress sinnvoller umgehen können. Allzu laute Musik und übermäßiger Lärm sollten gemieden werden. Auch eine kurze Pause sollte man sich zwischendurch immer wieder einmal gönnen.
Sollte sich der Tinnitus jedoch festsetzen, kommt in immer kürzeren Abständen daher oder tritt ganz plötzlich auf, sollte schnellstmöglich ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. Sind die Ohrgeräusche ständig vorhanden, sollte versucht werden mit den Tönen zu leben. Je mehr Aufmerksamkeit den Geräuschen gewidmet wird, desto mehr wird der Tinnitus als Qual empfunden.
Ablenkung ist ein gutes Mittel, damit die inneren Töne ertragen werden können. Gelassen sollten auch unangenehme Dinge in Angriff genommen werden. Unterstützung finden Betroffene übrigens in Selbsthilfegruppen.
Tinnitus Aurium
Aus dem Lateinischen stammt der medizinische Begriff Tinnitus Aurium, mit dem das "Klingeln der Ohren" bezeichnet wird. Synonyme dafür sind Ohrgeräusche und Ohrensausen beispielsweise. Betroffene nehmen dabei Geräusche wahr, die auf keine äußeren Quellen zurückzuführen sind und von anderen Menschen nicht gehört werden. Hierbei wird vom "subjektiven Tinnitus" gesprochen. Eher seltener tritt der "objektive Tinnitus" auf. Dieser basiert auf einer äußerlich wahrnehmbaren oder lässt sich wenigstens auf eine zu messende körpereigene Schallquelle zurückführen.
Tinnitus noiser - Tinnitus masker
Bei einem subakuten Tinnitus sollen die Tinnitus noiser gemäß der Richtlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie ihre Verwendung finden. Neben anderen Behandlungsmethoden werden sie als zweiter Schritt der Therapie angesehen, nachdem Akutmaßnahmen durchgeführt wurden. Bevor ein solches Gerät angewendet wird, muss allerdings erst überprüft werden, ob der Betroffene auch auf den Noiser anspricht.
Beim Tinnitus noiser, auch als Tinnitus masker bekannt, handelt es sich um einen Rauschgenerator, der viel Ähnlichkeit mit einem Hörgerät hat. Getragen wird dieses Gerät direkt im oder am Ohr. Kontinuierlich erzeugt der Tinnitus noiser ein Rauschen, das vom Betroffenen ständig wahrgenommen und nicht als unangenehm empfunden wird. Damit wird der Betroffene vom eigenen Ohrgeräusch abgelenkt und dieses wird überdeckt, besonders bei lediglich geringfügigen Umgebungsgeräuschen. Außerdem stellt der Tinnitus masker eine Beruhigung der Hörbahn dar, welche die Nervenbahn des Gehirns ist, die für die Weiterleitung der Höreindrücke verantwortlich ist.
Ganz individuell wird der Noiser auf jeden einzelnen Tinnitusbetroffenen angepasst. Selbst mit einem Hörgerät kann der noiser kombiniert werden. Im günstigsten Fall zeigen sich erste Wirkungen nach einer etwa zweimonatigen Therapie. Behandlungserfolge können sich genauso nach einem Jahr zeigen.
Tinnitus Behandlung
Vielen Betroffenen ist lediglich die Behandlung mit Medikamenten bekannt, die überwiegend ihre Anwendung beim akuten Tinnitus findet. Doch gibt es auch noch andere Möglichkeiten, Tinnitus zu behandeln, wie
- emotionale Probleme zu bewältigen,
- Retraining und
- ein angepasstes Hörgerät,
die in der heutigen Zeit im Mittelpunkt stehen, um Tinnitus erfolgreich therapieren zu können. Selbst ein Klinikaufenthalt ist in einigen Fällen vonnöten. Bei der Behandlung von Tinnitus muss zunächst in den chronischen und akuten Tinnitus unterschieden werden. Mit der Akutbehandlung wird das Ziel verfolgt, dass kein chronischer Tinnitus entsteht. Ein Gespräch mit einem HNO-Arzt steht hierbei als erste Maßnahme an. Die Behandlung erfolgt dabei mit dem so genannten Counselling, wobei der Patient intensiv beraten und betreut wird. Der Effekt des Counsellings bei der Tinnitus Behandlung ist zumindest genauso groß, wie eingesetzte Medikamente.